„Himmel und Hölle“ LADIES FIRST beim Konzert in Önsbach – 16. April 2016
17. April 2016Singendes Tannenzäpfle
20. Juni 2016Chorsingen hält gesund
- Wiltrud Wolff-Telgmann / Juni 2016 -
Als ich mit dem Chorsingen begann, fühlte ich mich wie eine Schatzsucherin, die neue Dinge entdecken darf. Da meine beruflichen Wurzeln im medizinischen Bereich liegen, habe ich mich mit der Frage beschäftigt: Welche Auswirkungen hat Chorsingen eigentlich auf unsere Gesundheit? Als ich meine Recherchen begann, war ich sehr überrascht, so vielfältige Untersuchungen und Studien zu finden. Dabei bin ich auf eine Fülle von Aspekten zum Chorsingen gestoßen. Diese sind wissenschaftlich belegt und für mich auch eine logische Konsequenz aus eigenen Erfahrungen. Das Singen hat sowohl auf die Psyche, wie auch auf den Körper positive Auswirkungen, die signifikant belegt sind. Chorsänger haben eine signifikant stabilere Gesundheit im Vergleich zu „Nichtsängern“ – sowohl psychisch als auch physisch. Sie sind mit größerem Selbstvertrauen gesegnet und haben häufiger gute Laune. (s. auch unter „Wussten Sie schon …“)
Das Chorsingen führte wissenschaftlich betrachtet lange ein Schattendasein. Das alltagsbezogene Singen begleitete und erleichterte in vergangenen Zeiten die Arbeit und erfüllte in fast allen Lebensbereichen wichtige psychische und soziale Funktionen – angefangen als Wiegenlied oder dann auch als Totenklage. In anderen Kulturen ist das Singen auch heute noch ein fester Bestandteil im Tagesablauf. Auf vielen Reisen konnte ich das teilweise hautnah miterleben. Man denke u.a. auch an die entspannende Wirkung der Klangmassage, die ja auch auf körperlicher Ebene zu einer intensiven Entgiftung beiträgt. Den gleichen Effekt erzielt somit regelmäßiges Singen, zum Beispiel auch bei uns im Gesangverein Fremersberg.
Hier ein Zitat eines wunderbaren Menschen, dem ich kurz mit der „Philharmonie der Nationen“ (Junge Musiker aus 40 Nationen) begegnet bin. Er bringt es auf den Punkt, worum es beim Singen geht und gerade jetzt ist seine Botschaft wieder so aktuell, oder?
„In einer Zeit, in der die natürlichen und geistig-seelischen Vermögen der Menschen immer mehr zu verkümmern scheinen, sodass möglicherweise unsere Zukunft überhaupt bedroht ist, brauchen wir notwendig alle nur möglichen Quellen der Besinnung, die uns offen stehen. Singen birgt nun unvergleichlich das noch schlummernde Potential in sich, wirklich eine Universalsprache aller Menschen werden zu können: Im Singen offenbart sich der gesamte Sinn- und Sinnenreichtum der Menschen und Völker … Das Singen ist zuerst der innere Tanz des Atems, der Seele, aber es kann auch unsere Körper aus jeglicher Erstarrung ins Tanzen befreien und uns den Rhythmus des Lebens lehren … Deshalb gilt es, das Singen nicht nur zu bewahren, sondern weltweit zu fördern. Denn Singen macht, wie nichts anderes, die direkte Verständigung der Herzen über alle kulturellen Grenzen hinweg möglich … So kann Singen zugleich Bewegung ins Eigenste sein, gar eine sanfte Revolution der Befriedung auslösen, und vielleicht uns Menschen zunehmend aus lebensfeindlichen persönlichen und gesellschaftlichen Strukturen herauslösen helfen.“ Yehudi Menuhin (1999)
(aus der Zeitschrift "Für Sie")